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Finanzen-Einmaleins: Einfache Tipps zum Geld anlegen für Einsteiger

Fühlt ihr euch von der Welt der Finanzen überwältigt? Keine Sorge, unser Finanzen-Einmaleins macht Geldanlage verständlich und zugänglich. Entdeckt die Antworten auf die wichtigsten Fragen und startet durch!

ANTENNE NRW ANTENNE NRW GmbH & Co. KG
Finanzen Geld & Recht Foto: Zerbor/ Adobe Stock

Geld anlegen klingt für die meisten Menschen, die nicht so viel Ahnung von Finanzen haben immer wie ein extrem kompliziertes Prozedere. Damit ihr euch nicht so überfordert fühlt, haben wir die wichtigsten Fragen für euch in unserem kleinen Finanzen-Einmaleins beantwortet.

Warum sollte ich mein Geld anlegen?

Die Antwort darauf hängt von eurer finanziellen Situation und euren Lebensplänen ab. Typische Ziele könnten die Bildung eines Notgroschens, das Sparen für bestimmte Ausgaben, die Vorsorge fürs Alter oder der Aufbau eines Vermögens für mehr finanzielle Flexibilität sein. Macht euch deshalb eure Ziele klar, rät die Verbraucherzentrale.

  • Setzt euch intensiv mit euren finanziellen Zielen auseinander.
  • Berücksichtigt Lebenssituation, geplante Anschaffungen, berufliche Stabilität, monatliche Belastungen und die Art der Anlage (einmalig oder monatlich).

Kontrolliert regelmäßig eure Ziele und Strategien.

Was passiert mit meinem Geld, wenn ich es anlege?

Geldanlage kann vielfältig sein – von Girokonten über Tagesgeldkonten bis hin zu Börseninvestitionen. 

  1. Girokonten: Ein Girokonto ist eine grundlegende Form der Geldanlage, jedoch mit niedriger Verzinsung. Es bietet tägliche Verfügbarkeit für Transaktionen und Ausgaben.
  2. Tagesgeldkonten: Tagesgeldkonten sind eine sicherere Option mit etwas höheren Zinsen im Vergleich zu Girokonten. Sie ermöglichen schnellen Zugriff auf das Geld, eignen sich jedoch weniger für langfristige Anlagen.
  3. Börseninvestitionen: Investitionen an der Börse bieten die Möglichkeit, langfristig höhere Renditen zu erzielen. Hierzu gehören Aktien, Anleihen oder Investmentfonds. Der Börsenmarkt unterliegt jedoch Schwankungen, was kurzfristige Risiken mit sich bringt.

Der Zinseszinseffekt spielt dabei eine entscheidende Rolle, insbesondere bei langfristigen Anlagen. Er beschreibt die Situation, in der die Zinsen auf das ursprünglich angelegte Kapital in den folgenden Perioden zusätzliche Zinsen generieren. Mit der Zeit akkumulieren diese Zinsen und führen zu einem exponentiellen Wachstum des Gesamtkapitals. Mit anderen Worten: Die Zinsen werden nicht ausgeschüttet oder abgehoben, sondern sie werden zum investierten Kapital hinzugefügt, um auf dieses Gesamtkapital weitere Zinsen zu berechnen. Der Zinseszinseffekt verstärkt sich über die Jahre, und je länger das Geld angelegt bleibt, desto stärker wird die Wirkung. Dies macht langfristige Anlagen attraktiv, da sie die Möglichkeit bieten, von diesem exponentiellen Wachstum zu profitieren.

nordbayern.de hat dafür ein Beispiel: Wenn ihr 1000 Euro mit einer jährlichen Verzinsung von 5 Prozent anlegt, habt ihr nach einem Jahr 1050 Euro. Im zweiten Jahr generieren die 1050 Euro Zinsen, was zu einem höheren Gesamtbetrag führt, und so setzt sich der Effekt fort. 

Stellt euch daher die Frage: Könnt und wollt ihr Risiken tragen?

Eine eingehende Beurteilung eurer Risikobereitschaft und -tragfähigkeit ist von entscheidender Bedeutung, wenn ihr ein Anlageportfolio zusammenstellt. Diese beiden Faktoren helfen euch dabei, eine Anlagestrategie zu wählen, die sowohl euren finanziellen Zielen als auch eurer Komfortzone entspricht.

  1. Risikobereitschaft: Eure Risikobereitschaft bezieht sich darauf, wie gut ihr mit Schwankungen auf den Finanzmärkten und möglichen Verlusten umgehen könnt. Einige Menschen sind bereit, höhere Risiken einzugehen, um potenziell höhere Renditen zu erzielen, während andere eine konservativere Herangehensweise bevorzugen, um Kapital zu schützen. Um eure Risikobereitschaft zu beurteilen, solltet ihr Faktoren wie Alter, finanzielle Ziele, Erfahrung mit Geldanlagen und eure allgemeine Einstellung gegenüber Risiken berücksichtigen. Jüngere Anleger neigen oft dazu, höhere Risiken einzugehen, da sie mehr Zeit haben, etwaige Verluste wieder auszugleichen.
  2. Risikotragfähigkeit: Die Risikotragfähigkeit ist die Fähigkeit, finanzielle Verluste zu verkraften, ohne dass eure finanzielle Stabilität ernsthaft gefährdet ist. Dies hängt von eurer aktuellen finanziellen Situation, euren laufenden Ausgaben, Schulden und anderen finanziellen Verpflichtungen ab. Es ist wichtig, realistisch einzuschätzen, wie viel Geld ihr langfristig investieren könnt, ohne euer tägliches Leben oder kurzfristige finanzielle Bedürfnisse zu gefährden. Hierbei spielt auch eine Rolle, wie schnell ihr auf euer investiertes Kapital zugreifen müsst.
  3. Anpassung des Portfolios: Basierend auf eurer Risikobereitschaft und -tragfähigkeit könnt ihr dann euer Anlageportfolio anpassen. Ein risikofreudigerer Anleger könnte beispielsweise einen höheren Anteil an Aktien in seinem Portfolio haben, während ein risikoaverse eingestellter Investor stärker auf Anleihen oder andere konservativere Anlagen setzen könnte.

Kann ich mein Geld vermehren?

Es ist nicht nur wichtig, auf Zinsen zu achten, sondern auch die Inflation zu berücksichtigen. Die reale Rendite, nach Abzug der Inflation, bestimmt letztendlich den Wertzuwachs Ihres Geldes. Die Inflation ist ein kontinuierlicher Prozess der Geldentwertung, der durch allgemeine Preissteigerungen in der Wirtschaft gekennzeichnet ist. Wenn die Inflationsrate höher ist als die Rendite eurer Anlagen, verliert euer Geld in Bezug auf die Kaufkraft an Wert. Dies bedeutet, dass ihr mit derselben Geldmenge in der Zukunft weniger kaufen könnt.

Nominale vs. reale Rendite

Die nominale Rendite ist der prozentuale Gewinn eurer Anlagen, bevor die Inflation berücksichtigt wird, so nordbayern.de. Die reale Rendite wird berechnet, indem die Inflationsrate von der nominalen Rendite abgezogen wird. Das Ergebnis gibt an, ob euer investiertes Geld tatsächlich an Kaufkraft gewonnen oder verloren hat.

Misstraut daher Prognosen und schönen Grafiken. Die Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Entwicklungen.

Kein Experte der Welt kann vorhersagen, wie sich ein Wertpapier in Zukunft entwickeln wird. Dass die Prognosen von Experten und Analysten mindestens ebenso oft falsch wie richtig sind, ist unter Forschern längst eine gut belegte Binsenweisheit.

Verbraucherzentrale

Brauche ich einen Anlageberater?

Beratung, die auf Provisionen basiert, birgt das Risiko von Interessenkonflikten. Bei dieser Art der Beratung besteht die Gefahr, dass die Empfehlungen des Beraters von den Provisionen beeinflusst werden, die er von Finanzprodukten oder -dienstleistungen erhält. Dies kann dazu führen, dass dem Kunden Produkte empfohlen werden, die nicht unbedingt zu seinen finanziellen Bedürfnissen passen, sondern für den Berater finanziell lukrativer sind. 

Unabhängige Beratung durch Verbraucherzentralen oder Honorarberater bietet eine bessere Orientierung. Verbraucherzentralen sind gemeinnützige Organisationen, die unabhängige und kostenfreie Beratung in Finanzfragen anbieten. Honorarberater werden direkt vom Kunden bezahlt und erhalten keine Provisionen von Finanzunternehmen, was den Einfluss von Interessenkonflikten minimiert. 

Haltet daher Beratungsgespräche schriftlich fest und lasst euch Erklärungen zum empfohlenen Produkt geben.

Wie finde ich die richtige Anlagestrategie?

Die persönlichen Anlageziele bilden die Grundlage für die Auswahl einer geeigneten Anlagestrategie. Das sogenannte magische Dreieck der Geldanlage – bestehend aus den drei Eckpunkten Sicherheit, Rendite und Verfügbarkeit – bietet eine hilfreiche Orientierung, um die passende Strategie zu entwickeln.

  1. Sicherheit: Sicherheit bezieht sich auf das Risiko, das mit einer bestimmten Anlage verbunden ist. Hierbei gilt die Faustregel: Je sicherer die Anlage, desto geringer ist in der Regel die Rendite. Beispiele für sichere Anlagen sind Tagesgeldkonten, Festgeld oder Anleihen mit hoher Bonität. Bei der Festlegung der Sicherheitskomponente sollte der Anleger seine Risikobereitschaft berücksichtigen. Insbesondere wenn kurzfristige Verfügbarkeit und Kapitalerhalt im Vordergrund stehen, sind sichere Anlagen bevorzugt.
  2. Rendite: Die Rendite ist der mögliche Wertzuwachs der angelegten Geldsumme. Hierbei gilt: Höhere Rendite geht in der Regel mit höherem Risiko einher. Anlagen wie Aktien oder Investmentfonds können höhere Renditen bieten, sind aber auch volatiler und riskanter. Die Auswahl der Renditekomponente hängt von den finanziellen Zielen des Anlegers ab. Langfristige Ziele, wie der Aufbau von Vermögen für die Rente, können eine höhere Renditekomponente erfordern.
  3. Verfügbarkeit: Verfügbarkeit bezieht sich darauf, wie leicht und schnell das angelegte Geld in Bargeld umgewandelt werden kann. Ein Tagesgeldkonto ermöglicht beispielsweise eine schnelle Verfügbarkeit, während bei langfristigen Anlagen wie Immobilien oder festverzinslichen Wertpapieren die Verfügbarkeit eingeschränkt ist. Die Verfügbarkeitskomponente sollte den kurz- und langfristigen Finanzbedürfnissen des Anlegers entsprechen. Notgroschen oder kurzfristige Ausgaben erfordern eine hohe Verfügbarkeit.

Wie gehe ich mit Risiken um?

Verteilt euer Vermögen auf verschiedene Anlageklassen, um das Risiko zu streuen und die Gesamtrendite zu stabilisieren. Das ist ein wichtiger Bestandteil einer effektiven Anlagestrategie. Eine breite Streuung über unterschiedliche Anlageklassen kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Marktschwankungen in einem bestimmten Bereich zu minimieren und gleichzeitig die Chancen auf Rendite zu nutzen.

  1. Risikostreuung: Durch die Aufteilung eures Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe, mindert ihr das Risiko, dass ein schlecht performender Bereich euer gesamtes Portfolio stark beeinträchtigt. Unterschiedliche Anlageklassen reagieren oft unterschiedlich auf wirtschaftliche Bedingungen.
  2. Renditechancen optimieren: Verschiedene Anlageklassen haben unterschiedliche Renditepotenziale und Risiken. Indem ihr in verschiedene Bereiche investiert, könnt ihr von den Renditechancen verschiedener Märkte profitieren und gleichzeitig das Gesamtrisiko Ihres Portfolios managen.
  3. Schutz vor Marktschwankungen: Finanzmärkte können volatil sein, und verschiedene Anlageklassen reagieren unterschiedlich auf wirtschaftliche Entwicklungen. Eine diversifizierte Strategie kann dazu beitragen, die Auswirkungen von Marktschwankungen abzufedern und das Gesamtrisiko zu verringern.
  4. Anpassung an unterschiedliche Marktzyklen: Verschiedene Anlageklassen können in verschiedenen Marktzyklen unterschiedlich abschneiden. Durch Diversifikation könnt ihr euer Portfolio an verschiedene Marktbedingungen anpassen.

Aktien, Anleihen und Co.: Was ist was?

Es gibt unterschiedliche Fondsarten, so die Sparkasse.

  • Aktien: Aktien repräsentieren Anteile am Eigenkapital eines Unternehmens. Wenn ihr Aktien eines Unternehmens kauft, werdet ihr zum Teilhaber dieses Unternehmens und habt Anspruch auf Gewinnbeteiligung und Stimmrechte bei Unternehmensentscheidungen. Der Wert von Aktien kann stark schwanken, und Anleger können sowohl Gewinne als auch Verluste verzeichnen. Die Rendite hängt von der Kursentwicklung der Aktien ab.
  • Anleihen: Anleihen sind Schuldverschreibungen, bei denen Anleger dem Emittenten (z. B. einem Unternehmen oder Staat) Geld leihen. Im Gegenzug erhalten sie regelmäßige Zinszahlungen und am Ende der Laufzeit den Nennwert zurück. Anleihen gelten in der Regel als sicherere Anlage im Vergleich zu Aktien. Die Rendite hängt von den Zinszahlungen und der Bonität des Emittenten ab.
  • Investmentfonds: Investmentfonds sind Anlagevehikel, die das Geld vieler Anleger sammeln, um es in eine Vielzahl von Wertpapieren zu investieren. Ein Fondsmanager trifft Entscheidungen über die Anlagestrategie. Die Rendite von Investmentfonds hängt von der Performance der im Fonds enthaltenen Wertpapiere ab. Es gibt verschiedene Arten von Investmentfonds, darunter Aktienfonds, Anleihenfonds und gemischte Fonds.
  • Exchange Traded Funds (ETFs): ETFs sind Investmentfonds, die an Börsen gehandelt werden und einen Index (z. B. einen Aktienindex) nachbilden. Sie bieten eine kostengünstige Möglichkeit, breit diversifiziert in verschiedene Märkte zu investieren. ETFs bieten eine breite Streuung, und die Rendite hängt von der Entwicklung des nachgebildeten Index ab. Sie werden wie Aktien an Börsen gehandelt.
  • Optionen und Futures: Optionen und Futures sind Derivate, die Anlegern das Recht (aber nicht die Verpflichtung) geben, bestimmte Vermögenswerte zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen. Der Handel mit Optionen und Futures ist komplex und mit höheren Risiken verbunden. Es kann zu erheblichen Gewinnen, aber auch zu Verlusten kommen. 

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