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Vermögenskluft wächst: Faktencheck zur globalen Ungleichheit

Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer – eine Realität, die durch wirtschaftliche Krisen noch verschärft wird. Während die Vermögenden ihr Kapital mehren, kämpfen die Ärmsten ums Überleben. Mehr dazu lest ihr hier.

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Schere Geld & Recht Foto: Markus Bormann/ Adobe Stock

Die ungleiche Verteilung des Vermögens weltweit nimmt zu. Reiche konnten ihr Vermögen vermehren, während die Armen besonders unter wirtschaftlichen Krisen leiden und ärmer werden. Stimmt das so?

Werden die Reichen immer reicher?

Die fünf reichsten Männer der Welt haben ihr Vermögen seit 2020 mehr als verdoppelt, während die ärmsten fünf Milliarden Menschen in diesem Zeitraum Vermögen verloren haben. Das zeigt eine neue Oxfam-Studie. Oxfam ist eine internationale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation, die sich weltweit für die Bekämpfung von Armut einsetzt und in Deutschland 55 Secondhandshops betreibt. 

Oxfam schlägt vor, hohes Vermögen stärker zu besteuern, um die Superreichen zu einem gerechten Beitrag zum Gemeinwohl zu bewegen. Konkrete Steuersätze werden für verschiedene Vermögenshöhen vorgeschlagen. 

Wie ist die Situation in Deutschland?

Auch in Deutschland nimmt die Ungleichheit zu. Das Gesamtvermögen der fünf reichsten Deutschen ist seit 2020 stark angestiegen. Die Umsetzung der von Oxfam vorgeschlagenen Besteuerungen könnte in Deutschland erhebliche zusätzliche Steuereinnahmen generieren. Neben Organisationen wie Oxfam setzen sich auch einige Reiche für eine höhere Besteuerung ihrer Vermögen ein, wie das Beispiel der österreichischen Millionenerbin Marlene Engelhorn zeigt.

Wie steht es um die Armutsverteilung?

Die These, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, wird durch eine neue Studie von Ökonomen hinterfragt, die mit neuen Rechenmodellen arbeiten. Die Studie zeigt, dass das Problem der globalen Armut möglicherweise überschätzt wurde, obwohl die Welt immer noch von großer Ungerechtigkeit geprägt ist und viele Menschen in extremer Armut leben. 

Die Zahl der Armen weltweit ist laut dieser Studie geringer als bisher angenommen. Die Ungleichverteilung des Wohlstands hat über die Jahre stärker abgenommen, sowohl global als auch innerhalb einzelner Länder. 

Die Autoren der Studie haben Umfrageergebnisse mit anderen Datenquellen abgeglichen und korrigiert, was zu realistischeren Armutsdaten führt. Demnach leben weniger Menschen unter der UN-Armutsgrenze und der Armutsgrenze von 6,85 Dollar pro Tag als bisher angenommen.

Woran liegt das?

Die Autoren der Studie argumentieren, dass die weltweite Einkommensverteilung zunehmend von einer echten globalen Mittelschicht bestimmt wird, die selbst nach höheren Standards nicht mehr als arm gilt. Die Studie liefert ein optimistischeres Bild der weltweiten Einkommensverteilung als bisherige Daten und stellt fest, dass die Ungleichheit innerhalb der Länder zurückgegangen ist.

Was stimmt nun?

Die Daten der Studie enden im Jahr 2019, vor der Pandemie, die wahrscheinlich die Zahl der Armen weltweit wieder erhöht hat. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Armut sind noch nicht vollständig erfasst. Beide Perspektiven tragen zu einem komplexen Verständnis der globalen Vermögensverteilung bei.

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