Lahav Shani und das Israel Philharmonic Orchestra stehen im Zentrum internationaler Kontroversen um Kunst und Politik.
Der israelische Dirigent Lahav Shani steht international im Zentrum kontroverser Debatten. Mehrere Konzerte mit dem Chefdirigenten des Israel Philharmonic Orchestra wurden in den vergangenen Monaten abgesagt oder von Protesten begleitet. Die Diskussion um die Trennung von Kunst und Politik erreicht damit auch die klassische Musikwelt.
Ein belgisches Festival hatte im September ein Konzert der Münchner Philharmoniker unter der Leitung von Lahav Shani abgesagt, wie die Los Angeles Times berichtete. Die Entscheidung löste internationale Empörung aus. Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und Simon Rattle veröffentlichten daraufhin ein Statement zur Unterstützung Shanis, der sich „als leidenschaftlicher Verfechter von Frieden und Integration“ präsentiere, so OperaWire.
Auch in den USA kam es zu Demonstrationen. Als das Israel Philharmonic Orchestra eine vierteilige Konzertserie in der New Yorker Carnegie Hall startete, begleiteten Proteste die Auftritte unter der Leitung von Musikdirektor Lahav Shani, wie Symphony.org dokumentierte.
Der luxemburgische Kulturminister Eric Thill positionierte sich klar für die Trennung von Kunst und Politik. Er wies Forderungen zurück, Konzerte aufgrund der politischen Situation abzusagen, nachdem Collectives4Palestine Druck ausgeübt hatten, berichtet RTL Luxembourg. Diese Haltung spiegelt die Debatte wider, ob Künstler für die Politik ihrer Herkunftsländer verantwortlich gemacht werden sollten.
Der heute 35-jährige Lahav Shani ist seit der Saison 2020/21 Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra, wie Wikipedia und Intermusica bestätigen. Er ist auch Chefdirigent des Rotterdam Philharmonic Orchestra. Mit dem Israel Philharmonic debütierte er bereits im Alter von 16 Jahren, wie die Kölner Philharmonie dokumentiert.
Die Debatte hat auch Relevanz für Nordrhein-Westfalen, wo internationale Orchester und Dirigenten regelmäßig in renommierten Konzerthäusern wie der Kölner Philharmonie auftreten. Das Israel Philharmonic Orchestra mit Shani und Pianist Yefim Bronfman gastiert beispielsweise in Köln, wie die Kölner Philharmonie ankündigt. Solche Auftritte könnten künftig vermehrt von politischen Diskussionen begleitet werden.
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