Verkehrsunfallflucht in Emmerich am Rhein – Polizei sucht Zeugen
Die Schievenfeld-Siedlung in Gelsenkirchen: Historische Bergarbeitersiedlung von 1912-1914 mit über 300 Wohnungen.
Die Schievenfeld-Siedlung in Gelsenkirchen-Erle gehört zu den bedeutendsten historischen Werkssiedlungen im Ruhrgebiet. Die zwischen 1912 und 1914 erbaute Anlage war einst Heimat für Bergarbeiterfamilien der Zeche Graf Bismarck und prägt bis heute das Stadtbild.
Die Schievenfeld-Siedlung wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom Zechenbaumeister Ernst Hachmann entworfen. Zwischen 1912 und 1914 entstanden 96 Gebäude mit 321 Mietwohnungen für die Beschäftigten der Schachtanlage Graf Bismarck 3/5. Die Wohnungen waren zwischen 45 und 110 Quadratmetern groß und überwiegend zwei- bis zweieinhalb-geschossig gebaut.
Das markante Wahrzeichen der Siedlung ist das Torhaus am Eingang, durch das Besucher die Anlage betreten. Die Mehrfamilienhäuser an der Alleestraße wurden im Stil einer Gartenstadt errichtet und zeigen noch heute die durchdachte Planung der damaligen Zeit.
Nach dem Ende der Bergbau-Ära durchlief die Siedlung verschiedene Entwicklungsphasen. 1978 erwarb die Essener Langenbrahm AG die mehrgeschossigen Teile und führte eine umfassende, öffentlich geförderte Sanierung durch. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts lebten hier hauptsächlich Arbeiter und ihre Familien der Zeche Graf Bismarck.
Die Schievenfeld-Siedlung ist eine von 20 historischen Werkssiedlungen in Gelsenkirchen und steht exemplarisch für die Siedlungskultur des Ruhrgebiets. Die über 100 Jahre alte Anlage zeigt, wie Industriegeschichte und Wohnkultur im Revier miteinander verbunden sind. Bei genauer Betrachtung der einzelnen Häuser und der Straßenführung wird die historische Dimension der Siedlung deutlich.
Heute ist die Schievenfeld-Siedlung ein lebendiges Wohnquartier, das Geschichte und Moderne verbindet. Die denkmalgeschützte Anlage in Gelsenkirchen-Erle, im heutigen Wohngebiet An der Gräfte, ist ein wichtiger Teil des industriellen Erbes Nordrhein-Westfalens und zieht Architekturinteressierte aus der ganzen Region an.
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