Die Abfall- und Abwassergebühren variieren stark zwischen den NRW-Kommunen. Ein Blick auf die teils erheblichen Unterschiede.
Die Kosten für Müllabfuhr und Abwasser steigen jedes Jahr, wobei die Höhe der Gebühren von Kommune zu Kommune stark variiert. Wie der WDR berichtet, zeigt eine Umfrage des Bundes der Steuerzahler NRW (BdSt) für 2025 erhebliche Unterschiede bei den Gebühren, die sowohl Eigentümer als auch Mieter betreffen.
Für die Berechnung der Abwassergebühren wurde ein Musterhaushalt mit vier Personen und einem Verbrauch von 200 Kubikmetern Schmutzwasser pro Jahr zugrunde gelegt. In Nordrhein-Westfalen stiegen die Abwassergebühren im Durchschnitt um 5,1 Prozent, was die zweithöchste Steigerung seit 30 Jahren darstellt. Einige Kommunen, wie Monschau mit 1.688 Euro, verlangen drastisch höhere Gebühren als andere, wie Reken, wo es nur 330 Euro kostet – eine Preisdifferenz von über 400 Prozent.
Die Gründe für diese teils enormen Preisunterschiede sind vielfältig. Steigende Kosten bei Wasserwirtschaftsverbänden, neue gesetzliche Vorgaben und unterschiedliche bauliche Gegebenheiten sind nur einige der Faktoren. Der BdSt kritisierte außerdem die kommunale Praxis der sogenannten „kalkulatorischen Mehrbelastung“, bei der einige Kommunen höhere Abschreibungswerte ansetzen. Laut Rik Steinheuer, dem Vorsitzenden des BdSt NRW, sind 55 Prozent der Kommunen von dieser Methode betroffen, was als Bürgerunfreundlichkeit bezeichnet wird.
Auch die Gebühren für die Abfallentsorgung variieren stark. Für das gleiche Musterhaushalt-Szenario mit einer 120-Liter-Restmülltonne und einer 120-Liter-Biotonne sind die Gebühren im Durchschnitt um 2,5 Prozent gestiegen. Dies bedeutet jedoch, dass einige Kommunen, wie Mechernich mit 30 Prozent und Herford mit 16 Prozent, deutlich höhere Erhöhungen aufweisen. Die Hauptursachen liegen in den Kostensteigerungen bei den Entsorgungsunternehmen und neuen gesetzlichen Vorgaben.
Verbraucher haben verschiedene Möglichkeiten, um ihre Abgaben zu beeinflussen. Bei den Abwassergebühren kann ein Nachlass gewährt werden, wenn beispielsweise ein begrüntes Dach oder spezielle Einfahrten vorhanden sind. Zudem sollten Gartenbesitzer in Betracht ziehen, ihren Wasserverbrauch im Garten separat abzurechnen, um Einsparungen zu erzielen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Gebühren für Abfall und Abwasser in Nordrhein-Westfalen starken Schwankungen unterliegen, was die kommunalen Haushalte und die Budgetplanung von Mietern und Eigentümern beeinflusst.
Quelle: WDR
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