Urteil im Prozess gegen «Mönch von Lützerath» erwartet
Die Szene ist durch das Internet bekanntgeworden: Ein Mensch in Mönchskutte befördert bei Lützerath am Tagebau Garzweiler Polizisten in den Matsch. Ein 29-Jähriger steht deshalb vor Gericht.
Mönchengladbach (dpa/lnw) - Der Prozess wegen eines Angriffs auf Polizisten im Zusammenhang mit der Räumung des Braunkohleorts Lützerath vor zwei Jahren geht voraussichtlich zu Ende: Heute wird am Landgericht Mönchengladbach das Urteil gegen den 29 Jahre alten Angeklagten erwartet. Zuvor sollen noch Polizisten aussagen.
Der angeklagte Klima-Aktivist war in den sozialen Medien als «Mönch von Lützerath» bekanntgeworden, weil er die Ordenstracht eines Mönchs trug. Angeklagt wurde er wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung.
Im Prozess hatte der 29-Jährige zugegeben, dass er bei Demonstrationen am Braunkohletagebau Garzweiler im Januar 2023 Polizisten in den knöcheltiefen Schlamm gestoßen habe. Damals hatten sich etwa 5.000 teils Vermummte von einem Demonstrationszug entfernt und versucht, den umzäunten, von der Polizei geräumten Ort Lützerath zu stürmen.
Der Klima-Aktivist im Mönchskostüm soll mehrere Polizisten in den Matsch befördert haben. Bei einem Urteil im Sinn der Anklage könnte eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren verhängt werden. Bei einer Strafe unter sechs Monaten ist eine Geldstrafe möglich. Laut Gericht war der Angeklagte bereits wegen Teilnahme an den G-20-Krawallen im Juli 2017 in Hamburg zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden.