Nach einer Demonstration in Essen wurden Mitglieder der Partei Die Linke von Neonazis angegriffen. Vier Verletzte und 19 Festnahmen sind die Folge.
In Essen kam es am Freitagabend nach einer Demonstration zu einem Angriff auf Mitglieder der Partei Die Linke durch eine Gruppe von Neonazis. Laut Angaben der Polizei konnten nach dem Vorfall 19 Personen vorläufig festgenommen werden, während vier Parteimitglieder leicht verletzt wurden.
Die Mitglieder der Linken hatten an einer antifaschistischen Demonstration im Stadtteil Kray gegen einen Treffpunkt von Rechtsextremisten teilgenommen. Berichten zufolge waren die Demonstranten auf einem Linienbus in Richtung Hauptbahnhof unterwegs, als die Neonazis den Bus betraten und sofort mit Beleidigungen und Gewalttaten begannen. Jennyfer Prus, Kommunalpolitikerin der Linken und selbst Teilnehmerin der Demonstration, schilderte die Situation als beängstigend: „So eine Gewalt habe ich noch nie erlebt“, berichtete sie im Telefonat mit dem WDR. Infolge des Angriffs erlitt ein Mann Verletzungen im Gesicht und musste von Rettungskräften behandelt werden.
In einer Pressemitteilung erklärte die Kreissprecherin von Die Linke Essen, Lisa Krass, dass der Angriff nicht nur gegen die Partei, sondern gegen die gesamte demokratische Gesellschaft gerichtete Gewalt darstellt. Viele Betroffene berichteten zudem von psychischen Belastungen nach dem Vorfall. Die Partei forderte eine zügige und umfassende Aufklärung der Geschehnisse und die Ahndung der Täter.
Christian Baumann, Sprecher des Essener Anti-Nazi-Bündnisses „Essen stellt sich quer“, äußerte seine Besorgnis über die Umstände des Übergriffs: „Es ist erschütternd, dass eine Gruppe von ca. 20 Neonazis ungehindert durch den Stadtteil ziehen und Menschen angreifen kann.“ Trotz des schnellen Eingreifens der Polizei wurde die Reaktion der Einsatzkräfte kritisiert. Baumann wies darauf hin, dass die Gewaltbereitschaft möglicherweise falsch eingeschätzt wurde.
Die Kriminalpolizei hat bereits die Ermittlungen aufgenommen, um die Hintergründe des Übergriffs zu klären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Für die lokale Gesellschaft ist dieser Vorfall als Ausdruck der anhaltenden Gefahr von rechtsextremen Strukturen zu werten.
Quelle: WDR, Polizei Essen, Bündnis „Essen stellt sich quer“, Pressemitteilung der Partei Die Linke
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