30 Jahre Frankfurter Weg: Wie Konsumräume und Vier-Säulen-Modell die Drogenpolitik revolutionierten.
Der „Frankfurter Weg“ in der Drogenpolitik feiert sein 30-jähriges Bestehen. Das Modell mit Konsumräumen und einem Vier-Säulen-Konzept aus Prävention, Therapie, Überlebenshilfe und Repression gilt bundesweit als Vorbild. Die Zahl der Drogentoten in Frankfurt konnte durch diesen Ansatz drastisch gesenkt werden.
Die Stadt Frankfurt setzt seit den 1990er Jahren auf ein Vier-Säulen-Modell in der Drogenpolitik. Prävention, Beratung und Therapie, Überlebenshilfen sowie Repression bilden die Grundpfeiler dieses Ansatzes. 1995 öffnete der erste Konsumraum in Frankfurt – eine damals revolutionäre Maßnahme, die suchtkranken Menschen einen geschützten Raum für den Drogenkonsum bietet.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während zu den schlimmsten Zeiten der Drogenkrise deutlich mehr Menschen an den Folgen ihres Konsums starben, wurden laut detektor.fm 2014 nur noch 23 Todesfälle durch illegale Drogen verzeichnet. Der Frankfurter Weg hat Geschichte geschrieben und zeigt, dass eine humane Drogenpolitik Leben retten kann.
Bemerkenswert am Frankfurter Modell ist die parteipolitische Kontinuität. Laut Wikipedia wurde der Ansatz ab 1995 auch unter der CDU-Oberbürgermeisterin Petra Roth gegen Widerstände weitergeführt. Diese überparteiliche Unterstützung war entscheidend für den langfristigen Erfolg des Modells.
Der Frankfurter Weg dient als Blaupause für andere deutsche Städte, die mit Drogenproblematiken kämpfen. Auch in NRW könnten Großstädte wie Köln, Düsseldorf oder Dortmund von den Erfahrungen aus Frankfurt profitieren. Das Modell zeigt, dass eine ausgewogene Mischung aus Hilfsangeboten und kontrollierten Maßnahmen effektiver ist als reine Repression.
Nach 30 Jahren wird der Frankfurter Weg weiter diskutiert und angepasst. Die CDU-Fraktion Frankfurt hat kürzlich einen Antrag eingereicht, der sich am erfolgreichen Zürcher Modell orientiert und wichtige Reformen anstoßen soll. Dies zeigt, dass die Drogenpolitik in Frankfurt weiterhin dynamisch bleibt und internationale Best Practices einbezieht.
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