Nach dem Austritt der Synagogen-Gemeinde Köln wird die Verleihung des Miteinander-Preises ausgesetzt. Ein Blick auf die Hintergründe.
Die Stadt Köln hat die geplante Verleihung des „Miteinander-Preis für Demokratie und Vielfalt“ an das Friedensbündnis „Runder Tisch Frieden Chorweiler“ nach dem Austritt der Synagogen-Gemeinde Köln ausgesetzt. Diese Entscheidung folgt auf die Erklärung der Synagogen-Gemeinde, sie habe das Bündnis verlassen, da man sich von dem ursprünglich überparteilichen und interreligiösen Charakter entfernt habe und es sich Gruppierungen gebeugt habe, die eine deutlich pro-palästinensische Orientierung zeigen.
Der Austritt der Synagogen-Gemeinde fiel zeitlich mit der angekündigten Teilnahme des Ministerpräsidenten Hendrik Wüst an einem Friedensgebet in Chorweiler zusammen. Diese Beteiligung führte zu heftigem Feedback, wobei zahlreiche Mails kritische Positionen zum Ministerpräsidenten äußerten und ihm vorwarfen, einseitig für Israel zu stehen. Die Initiative gab an, dass sie die möglicherweise strafrechtlich relevanten Inhalte der Mails umgehend an die Polizei weitergeleitet habe.
Die Synagogen-Gemeinde äußerte, dass sie sich von der Diskussion um den Auftritt des Ministerpräsidenten und den damit verbundenen anonymen Dämonisierungen ausgeschlossen fühlte. In einer Stellungnahme wurde bedauert, dass nicht miteinander, sondern übereinander gesprochen werde, was beide Seiten kritisierten. Während die Initiative bedauernd auf ihren Verlust hinweist, bekräftigten sie, dass die Tür für eine Rückkehr der Synagogen-Gemeinde stets offen bleibe.
Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat den „Runden Tisch Frieden“ um Informationen zum weiteren Verlauf der Situation gebeten. Die Organisatoren von „Runder Tisch Frieden“ beabsichtigen, ihre Arbeit fortzusetzen und planen für den 28. September ein Friedensfest anlässlich des Tages der Religionen auf dem Pariser Platz in Chorweiler.
Durch die Israel-Palästina-Debatte wird die interreligiöse Kooperation auf eine harte Probe gestellt. Der aktuelle Konflikt deutet darauf hin, dass ein wiederhergestellter Dialog zwischen den Akteuren notwendig wird, um gemeinsames Verständnis und Frieden in der Gemeinschaft zu fördern.
Die Friedensglocke aus Chorweiler soll weiterhin läuten, symbolisch für die Hoffnung auf einen Dialog und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften in Köln.
Für die weitere Entwicklung bleibt die Situation daher spannend und wird sowohl von den Rathausvertretern als auch von der Öffentlichkeit aufmerksam beobachtet.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger
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