Köln steht vor langen Vollsperrungen zentraler Straßen aufgrund von Bahn-Bauarbeiten, während Umleitungskonzepte fehlen.
Die Deutsche Bahn AG kündigt für das Jahr 2028 umfangreiche Sanierungsarbeiten an, die erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr in Köln haben werden. Betroffen sind zentrale Straßen wie die Luxemburger, Venloer, Vogelsanger und Zülpicher Straße, die monatelang gesperrt werden müssen, während Brücken saniert werden.
Die Arbeiten, die von Juli 2028 bis Dezember 2029 ausgeführt werden sollen, betreffen nicht nur die Bahnstrecken selbst, sondern auch die Straßeninfrastruktur. In einem aktuellen Bericht erklärt ein Bahnsprecher, dass die Sanierungsmaßnahmen mehrere Brücken gleichzeitig erfassen werden, jedoch keine konkreten Daten zu den genauen Sperrzeiten vorliegen.
Die politischen Reaktionen auf die Ankündigung sind bereits spürbar. Mehrere Abgeordnete der Grünen haben sich in einem offenen Brief an die Deutsche Bahn gewandt und gefordert, alle Alternativen zu den langen Sperrungen ernsthaft zu prüfen. Es wird argumentiert, dass ein leistungsfähiger, schnittiger Schienenersatzverkehr etabliert werden sollte, um eine Abwanderung der Pendler auf den Straßenverkehr zu verhindern.
Die Planungen zur Verkehrssperrung werfen Fragen auf, da die betroffenen Brücken denkmalgeschützt sind und die Bauarbeiten somit aufwendig gestalten. Ein bestehendes Konzept zur Verkehrsführung während der Sperrzeit fehlt bislang, obwohl die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) in die Planungen einbezogen werden sollen. Der Sprecher der KVB, Matthias Pesch, gab an, dass noch keine Details zur Durchführung der Arbeiten bekannt sind und auch kein Ersatzverkehr mit Bussen geplant ist, da diese ebenfalls im Stau stehen würden.
Das Fehlen eines klaren Plans wird auch von Roman Suthold, dem Verkehrsexperten des ADAC Nordrhein, kritisiert. Er betont, dass die Kommunikation zwischen den involvierten Parteien verbessert werden müsse, um größere Probleme und Verkehrschaos zu vermeiden.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat ebenfalls auf die potenziellen Herausforderungen hingewiesen, die durch die Sperrungen für die lokale Wirtschaft entstehen könnten. Der Hauptgeschäftsführer der IHK, Uwe Vetterlein, fordert ein frühzeitiges und belastbares Verkehrskonzept, das die Interessen von Lieferverkehren sowie Pendlern berücksichtigt.
Insgesamt ist klar, dass die weitreichenden Baumaßnahmen der Deutschen Bahn und die damit verbundenen Vollsperrungen umfangreiche Auswirkungen auf alle Verkehrsteilnehmer haben werden. Wie diese Herausforderung gesteuert werden soll, bleibt abzuwarten, ebenso wie die konkreten Umleitungskonzepte, die gegenwärtig noch in der Planung sind.
Quelle: Rundschau Online, WDR, dpa
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