Gaming in Köln: Warum die Stadt auf Innovation und Unterstützung setzen muss.
Köln hat sich den Titel der Gaming-Hauptstadt Deutschlands erarbeitet, doch dieser Status könnte gefährdet sein. Alexander Albrecht, ein erfahrener Kölner Geschäftsführer der E-Sport-Agentur Build a Rocket, warnt, dass eine erfolgreiche Vergangenheit nicht zwangsläufig bedeutet, dass die Zukunft gesichert ist.
Die Bundesregierung hat der Gaming-Branche im Koalitionsvertrag steuerliche Anreize sowie direkte Zuschüsse zugesagt, um das Wachstum der Branche zu fördern. Albrecht weist darauf hin, dass die Gaming-Industrie ein enorm vielversprechender wirtschaftlicher Bereich ist, mit einem prognostizierten Umsatz von über 600 Milliarden Euro weltweit bis 2030. Allerdings wurde das Thema lange Zeit in der deutschen Politik vernachlässigt.
Ein zentrales Problem ist die unzureichende Infrastruktur für die Branche in Deutschland. Albrecht betont, dass es an der Zeit sei, ein attraktives Arbeitsumfeld zu schaffen, um Talente zu gewinnen und zu halten. Viele Entwickler und Firmen wählen Standorte in anderen Städten wie Berlin oder München, die über bessere Fördermöglichkeiten und ein ansprechenderes Umfeld verfügen, ja sogar über bessere Verkehrsverbindungen.
Die Gamescom, die größte Messe der Branche, bleibt ein wichtiges Aushängeschild für Köln. Albrecht betont jedoch, dass die Veranstaltung allein nicht ausreicht, um die Stadt als führenden Standort für Gaming zu etablieren. Die Gaming-Kultur muss ganzjährig präsent und gefördert werden, um nachhaltige Anreize zu schaffen.
Trotz der Herausforderungen sieht Albrecht Potenzial für Köln als Zentrum der Gaming-Branche. Besonders die vielen gut ausgebildeten Fachkräfte, die aus der Electronic Sports League (ESL) hervorgegangen sind, könnten als Katalysatoren für neue Innovationen dienen. Albrecht plädiert dafür, diese Talente mit Digital Natives zu kombinieren, um eine neue Generation von Gründern hervorzubringen.
Nur durch eine gezielte Förderung und die Schaffung eines offenen Mindsets kann Köln im internationalen Wettbewerb um die besten Spieleentwicklungsstandorte bestehen. Albrecht ist optimistisch, dass Köln in zehn Jahren durchaus ein Spiel, das in der Stadt entwickelt wurde, auf der Gamescom als „Spiel des Jahres“ feiern könnte.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger
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