Leverkusen kürzt Martinszüge von 160 auf einen pro Stadtteil. Schulen und Kitas protestieren gegen die Entscheidung.
Die Stadt Leverkusen plant für 2025 eine drastische Reduzierung der traditionellen Martinszüge von bisher bis zu 160 auf nur noch einen pro Stadtteil. Die Entscheidung sorgt für massive Kritik bei Schulen und Kitas, die erst am 10. September von den neuen Regelungen erfuhren.
Die Stadt Leverkusen hat angekündigt, die Anzahl der Martinszüge ab 2025 erheblich zu reduzieren. Statt der bisher bis zu 160 kleineren Martinszüge, die von einzelnen Schulen und Kitas organisiert wurden, soll es künftig nur noch einen zentralen Umzug pro Stadtteil geben. Diese Entscheidung trifft bei den betroffenen Einrichtungen auf erheblichen Widerstand.
Die neue Regelung sieht vor, dass die traditionellen Martinszüge drastisch reduziert werden. Viele Schulen und Kitas wurden von dieser Entscheidung überrascht. Eine Lehrkraft der Gezelinschule in Schlebusch bemängelte, dass die Einrichtungen erst am 10. September 2025 über die neuen Regelungen informiert wurden. Die späte Information und die kurze Vorlaufzeit sorgen für zusätzliche Verärgerung bei den Betroffenen.
Die Stadt Leverkusen begründet die Maßnahme mit organisatorischen und finanziellen Überlegungen. Die bisherige Vielzahl an kleinen, dezentralen Martinszügen stellte offenbar eine logistische Herausforderung dar. Durch die Bündelung zu größeren Stadtteilumzügen erhofft sich die Verwaltung eine effizientere Organisation und Durchführung der traditionellen Veranstaltungen.
Die Ankündigung hat eine Protestwelle ausgelöst. Kritiker sprechen von einem „Schlag gegen das Brauchtum“. Besonders Schulen und Kitas sehen in den kleineren, individuellen Umzügen einen wichtigen Bestandteil ihrer pädagogischen Arbeit und der Gemeinschaftsbildung. Die zentrale Organisation nehme den Kindern die persönliche Verbindung zu diesem traditionellen Fest.
Die Entwicklung in Leverkusen wird auch in anderen NRW-Kommunen aufmerksam beobachtet. Viele Städte stehen vor ähnlichen Herausforderungen bei der Organisation und Finanzierung traditioneller Veranstaltungen. Die Reaktionen in Leverkusen könnten richtungsweisend dafür sein, wie Kommunen künftig mit der Balance zwischen Tradition und praktischen Zwängen umgehen. Der weitere Verlauf der Diskussion und mögliche Kompromisslösungen werden zeigen, ob sich alternative Modelle finden lassen, die sowohl den finanziellen Rahmen als auch die Bedürfnisse der Einrichtungen berücksichtigen.
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