Die Stadt Leverkusen plant eine drastische Reduzierung der Martinszüge, was bei Schulen und Kitas auf Unverständnis stößt.
Die Stadt Leverkusen hat angekündigt, die Anzahl der Martinszüge stark zu reduzieren. Künftig wird in jedem Stadtteil nur noch ein Umzug stattfinden. Diese Entscheidung kommt trotz der Tradition von bis zu 160 kleinen Martinsumzügen, die von Schulen und Kindertagesstätten organisiert wurden.
Die neuen Regelungen sind letztlich auf verschärfte Sicherheitsauflagen zurückzuführen. Angesichts bundesweiter Vorfälle müssen nun umfassende Sicherheitsvorkehrungen gewährleistet werden. Dazu zählen unter anderem Zufahrts- und Überfahrschutz sowie eine engmaschige Begleitung durch Polizei oder Ordner. Die Stadtverwaltung äußerte, dass die organisatorischen und personellen Ressourcen nicht ausreichen, um diese Anforderungen für alle Umzüge zu erfüllen.
Die Reaktionen auf die Entscheidung aus den Schulen und Kitas sind überwiegend kritisch. Viele Einrichtungen erfuhren erst am 10. September 2025 von den neuen Regelungen. Eine Lehrkraft der Gezelinschule in Schlebusch bemängelte, dass der eigene Martinszug ein beliebter Höhepunkt des Schuljahres sei, der mit Laternen, Liedern und einem starken Zusammenhalt von Kindern, Eltern und Lehrkräften verbunden ist.
Einige Erzieherinnen äußerten zudem, dass der Umzug rund um die eigene Einrichtung eine vertraute und sichere Atmosphäre für die kleinsten Kinder schaffe. Die Befürchtung ist, dass bei der Zusammenlegung in einen großen Umzug diese vertraute Umgebung verloren gehe.
Die Werbe- und Fördergemeinschaft Schlebusch plant weiterhin den größten Martinszug der Stadt mit anschließendem Martinsfeuer und Gratis-Weckmännern. Der Antrag dafür liegt bereits bei der Stadtverwaltung, und die Hoffnung besteht, dass der Zug stattfinden kann, sofern die städtischen Auflagen erfüllt werden.
Aufgrund der neuen Regelungen sind die Schulen und Kitas aufgefordert, sich zusammenzuschließen und einen gemeinsamen Antrag zu stellen, um einen Umzug zu organisieren. Viele Einrichtungen haben bereits Krisensitzungen einberufen, um mögliche Alternativen zu besprechen, wie beispielsweise Martinsfeste ohne Umzug. Ob dies die Vielfalt der Martinszüge in Leverkusen aufrechterhalten kann, bleibt abzuwarten. Kritiker befürchten, dass wertvolle Traditionen verloren gehen könnten.
Quelle: WDR, Stadt Leverkusen
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