Die Mietpreise in NRW sind in den letzten zehn Jahren um rund 50% gestiegen. Ein Blick auf die aktuellen Entwicklungen.
Wie der WDR berichtet, müssen Mieter in Nordrhein-Westfalen heute im Durchschnitt etwa 50 Prozent mehr Miete zahlen als vor zehn Jahren. Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer Anfrage der Linksfraktion im Bundestag, auf die das Bundesbauministerium geantwortet hat.
In Städten wie Köln (14,15 Euro pro Quadratmeter), Münster (13,81 Euro), Düsseldorf (12,99 Euro) und Bonn (12,22 Euro) wurden die höchsten Mietpreise pro Quadratmeter verzeichnet. Insbesondere im Kreis Coesfeld gab es einen dramatischen Anstieg von 74,2 Prozent bei den Preisen für neu vermietete Wohnungen.
Lea Reisner, Bundestagsabgeordnete der Linkspartei aus Köln, äußerte scharfe Kritik an der Entwicklung und betonte, dass viele Mieter bis zu einem Drittel oder sogar die Hälfte ihres Einkommens für die Miete aufbringen müssen. Dies geschieht trotz steigender Kosten für Lebensmittel und Energie. Sie fordert von der Bundesregierung dringende Maßnahmen, darunter einen sofortigen Mietenstopp, den Bau bezahlbarer Wohnungen und eine konsequente Bekämpfung von Mietwucher.
Laut der Bundesregierung wird eine Vielzahl von Maßnahmen angestrebt, um Wohnen bezahlbar und umweltverträglich zu gestalten. Dazu zählen geplante Gesetzesänderungen im Baugesetzbuch, die das Bauen einfacher, günstiger und schneller machen sollen, sowie eine Verlängerung der Mietpreisbremse, um die Wiedervermietungsmieten zu dämpfen.
Ein weiterer besorgniserregender Trend zeigt sich in der Anzahl der neu gebauten Wohnungen in NRW. Im vergangenen Jahr wurden nur noch 41.025 Wohnungen fertiggestellt, nach knapp 50.000 in den Jahren zuvor. Außerdem ist der Bestand an Sozialwohnungen in NRW seit 1990 von 1,3 Millionen auf 422.000 gesunken.
Die Situation auf dem Wohnungsmarkt wirft nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale Fragen auf und wird als ernstes Problem für die Demokratie betrachtet. Die Mietenentwicklung in NRW spiegelt damit wider, dass der Zugang zu Wohnraum zunehmend unter Druck steht und für viele Bürger unerschwinglich geworden ist.
Quelle: WDR, dpa und Bundesregierung
Wir informieren dich regelmäßig über aktuelle Nachrichten, Staus und wichtigen Themen - ohne Dich zu nerven!
Wir schätzen Ihren Beitrag! Wenn Sie Fragen haben, uns Feedback geben oder einfach nur Hallo sagen möchten, steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung. Bitte zögern Sie nicht, uns über das unten angegebenen Kontaktformular zu kontaktieren.