Der Nabu bewertet die Naturschutzmaßnahmen der NRW-Landesregierung als unzureichend und kritisiert deren Bilanz.
Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) hat die schwarz-grüne Landesregierung von Nordrhein-Westfalen für ihre unzureichenden Maßnahmen im Bereich des Naturschutzes stark kritisiert. Die Bilanz in den wichtigen Bereichen des Artenschutzes und Flächenschutzes werde als „miserabel“ eingestuft, erklärte die NRW-Landesvorsitzende Heide Naderer in Düsseldorf.
Naderer äußerte sich besonders enttäuscht über die Grünen, die in der Vergangenheit als einflussreiche Stimme für den Naturschutz galten. Laut Naderer bleiben die im Koalitionsvertrag aufgelisteten Vorhaben oft unvollständig oder werden gar nicht umgesetzt. Sie stellte fest, dass der Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft zwar vorangetrieben werde, jedoch häufig auf Kosten der Naturverträglichkeit.
Ein alarmierendes Problem ist die fortschreitende Gefährdung von Tier- und Pflanzenarten in Nordrhein-Westfalen. Aktuell sind 44 Prozent der Arten, darunter auch der Flussregenpfeifer, von einer Gefährdung betroffen. Der Nabu fordert daher entscheidende Maßnahmen, um diese Entwicklung zu stoppen.
Ein zentrales Anliegen des Nabu betrifft die geplanten Änderungen am nordrhein-westfälischen Landesentwicklungsplan (LEP). Naderer kritisierte, dass in den Entwürfen wichtige Themen wie Klimaschutz und Wasserqualität nicht ausreichend berücksichtigt werden. Stattdessen seien die Änderungen vor allem auf die wirtschaftlichen Interessen von Kommunen und Investoren ausgerichtet.
Zusätzlich vermisst der Nabu die Berücksichtigung der von der EU beschlossenen Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (WVO) im LEP. Diese Regelung, die für alle EU-Staaten gilt, zielt darauf ab, geschädigte Ökosysteme wiederherzustellen und somit auch die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.
Die Kritik des Nabu rief auch Reaktionen aus der politischen Opposition hervor. Die SPD warnte vor einem „Ausverkauf bei Naturflächen“ und forderte ein Umdenken in der Flächenverbrauchspolitik, während Naderer von der Landesregierung eine respektvolle und konstruktive Umsetzung der WVO einforderte.
Für eine umfassende Diskussion hinsichtlich des Naturschutzes in Nordrhein-Westfalen bleibt der Druck auf die Landesregierung angesichts der vorliegenden Kritik hoch.
Quelle: WDR, Nabu NRW, SPD-Fraktion im Landtag
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