Die AfD könnte bei der Kommunalwahl 2025 in NRW, insbesondere im Ruhrgebiet, Zuwächse erzielen. Was führt zu diesem Wandel?
Bei der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen, die im September 2025 stattfindet, werden erhebliche Zugewinne für die AfD erwartet. Insbesondere im Ruhrgebiet, traditionell ein Zentrum der SPD, könnte die Partei Fuß fassen und sich flächendeckend etablieren. Doch was sind die Gründe für diesen Wandel?
Manfred Güllner, Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, weist darauf hin, dass die AfD ihre „Westwanderung“ beschleunigen könnte und in der NRW-Wählerschaft verankert sein könnte. Vor allem in strukturschwachen Regionen wie Gelsenkirchen und Duisburg sieht Politikwissenschaftler Oliver Lembcke gute Chancen für die AfD, ihre Ergebnisse zu verbessern. Diese Städte kämpfen mit dem industriellen Niedergang und Herausforderungen wie Armutsmigration, was die politischen Frustrationen verstärkt.
Analysen zeigen, dass viele Wähler von der SPD zur AfD abwandern, insbesondere aus Arbeitermilieus, die sich politisch abgehängt fühlen. Die AfD wird oft als „Resonanzraum“ für Enttäuschungen über die herkömmliche Politik wahrgenommen, besonders in Bezug auf lokale Probleme.
Forscher Andreas Hövermann beobachtet eine ähnliche Entwicklung in anderen ländlichen Kreisen NRW. Hier erzielt die AfD ebenfalls Zuwächse von über 20 Prozent. Die Unsicherheiten, hervorgerufen durch Krisen wie die Pandemie und hohe Inflation, scheinen der Partei in die Hände zu spielen. Hövermann erklärt, dass die Partei gefühlte Benachteiligungen und Ängste umquellen könnte.
Die AfD wird zwar eher als Protestpartei betrachtet, könnte jedoch erheblichen Einfluss auf die kommunale Politik ausüben. Lembcke hebt hervor, dass die Frage der „Brandmauer“ – ob man die AfD einbeziehen oder eine Einheit gegen sie bilden soll – die zukünftige politische Landschaft prägen wird.
Die CDU und SPD haben in den letzten Jahren an Vertrauen bei den Wählern eingebüßt, was die Position der AfD gestärkt hat. Der Rückgang der Zustimmung für die Bundesregierung könnte für die bevorstehenden Wahlen bedeutsam sein. Eine aktuelle Forsa-Umfrage sieht die AfD bei etwa 14 Prozent, ein Anstieg von 8,9 Punkten.
Trotz der steigenden Prozentzahlen ist es unwahrscheinlich, dass AfD-Kandidaten in den größeren Städten als Bürgermeister oder Oberbürgermeister gewählt werden können. Experten betonen, dass die mangelnde kommunalpolitische Verwurzelung der Partei und breitere Abwehrallianzen gegen sie eine entscheidende Rolle spielen könnten.
Zusammenfassend ist zu erwarten, dass die Kommunalwahl 2025 in Nordrhein-Westfalen mit großen Herausforderungen für die etablierten Parteien einhergehen wird. Ein Rechtsruck im Ruhrgebiet ist möglich, dies könnte die politische Landschaft nachhaltig verändern.
Quelle: Rheinische Post
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