NRW-Kommunen kämpfen mit 50 Milliarden Euro Investitionsstau. Land und Bund planen Milliardenprogramme.
Die Kommunen in Nordrhein-Westfalen stehen vor einem gewaltigen Investitionsstau von über 50 Milliarden Euro. Das geht aus aktuellen Berechnungen hervor, die das enorme Ausmaß der Infrastruktur-Probleme im Land verdeutlichen. Besonders betroffen sind Schulen, Kitas, Straßen und öffentliche Gebäude.
Nach Angaben des NRW-Städtetags beläuft sich der kommunale Investitionsrückstand allein in Nordrhein-Westfalen auf über 50 Milliarden Euro. Fast ein Drittel dieser Lücke betrifft dabei zentrale Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge. Das aktuelle KfW-Kommunalpanel 2025 zeigt zudem, dass die kommunale Verschuldung im Jahr 2024 um 9,5 Prozent angestiegen ist, während die kommunalen Bauinvestitionen gleichzeitig um 2,6 Prozent sanken.
Deutschlandweit summiert sich der Investitionsstau laut Institut der deutschen Wirtschaft sogar auf 216 Milliarden Euro. Die NRW-Kommunen kämpfen dabei mit einer besonders angespannten Finanzlage. Marode Schulgebäude, sanierungsbedürftige Straßen und veraltete öffentliche Einrichtungen prägen vielerorts das Bild. Die strukturellen Herausforderungen betreffen nahezu alle Bereiche der kommunalen Infrastruktur.
Die NRW-Landesregierung hat mit dem Nordrhein-Westfalen-Plan für gute Infrastruktur reagiert. In den nächsten zwölf Jahren sollen über 31 Milliarden Euro investiert werden – in Kitas, Schulen, Universitäten, Straßen, Brücken und Krankenhäuser. Laut Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung gehen davon 21,3 Milliarden Euro (68,3 Prozent) direkt an die Kommunen.
Aus dem 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen des Bundes sind 100 Milliarden Euro für Investitionen der Länder und Kommunen vorgesehen. Der Städtetag NRW fordert, dass die NRW-Städte 78 Prozent dieser Mittel erhalten müssten, um den enormen Investitionsstau abzubauen. Die Kommunen betonen, dass ohne diese zusätzlichen Bundesmittel die Infrastruktur weiter verfallen würde.
Die finanzielle Situation der NRW-Kommunen bleibt angespannt. Trotz der angekündigten Investitionsprogramme von Land und Bund wird es Jahre dauern, bis der aufgelaufene Sanierungsstau abgebaut ist. Experten mahnen, dass ohne dauerhafte strukturelle Verbesserungen der Kommunalfinanzierung die Probleme nur aufgeschoben, aber nicht gelöst werden.
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