Im Prozess gegen Daniela Klette gibt es neue Zeugenaussagen zu einem spektakulären Raub in Duisburg aus dem Jahr 1999.
Bereits vor über 25 Jahren verübte die RAF diesen Überfall, dessen Bedeutung in der politischen und historischen Aufarbeitung des Terrorismus in Deutschland nicht zu unterschätzen ist. Bei den Ermittlungen fanden die Beamten DNA-Überreste von Klette und weiteren flankierenden Tätern am Tatort.
Die Verhandlung, die sich nun im Landgericht Verden fortsetzt, hat die Aussagen von Zeugen im Mittelpunkt. Eine Schilderung stammt von einem damals überfallenen Beifahrer des Geldtransporters. Er berichtete, dass er und sein Kollege plötzlich von maskierten Personen mit Waffen bedroht wurden. Sein Protokoll verdeutlichte die Angst, die sie in diesem Moment verspürten: „Der Mann hielt das Gewehr mit Laufmündung in Höhe meines Kopfes“ und „Ich bekam ganz anders Angst“.
Die Vernehmungen legen nahe, dass ein Überraschungsmoment und schnelle Gewalt die Taktik der Täter prägten. Zwei Zeugen wurden vor Gericht befragt, konnten jedoch nur vage Erinnerungen äußern, was die Einschätzung des Vorfalls betrifft. Die 66-jährige Daniela Klette wird weiterhin beschuldigt, Vorschläge im Untergrund zur Finanzierung weiterer krimineller Taten initiiert zu haben.
Zusätzliche Vorwürfe gegen Klette beinhalten zahlreiche weitere Raubüberfälle in Niedersachsen, NRW und Schleswig-Holstein, durch die die RAF-Terroristen mehr als 2,7 Millionen Euro erbeutet haben. Andererseits erfordert die Verteidigung eine umfassende Analyse der Beweislage, um die Glaubwürdigkeit der Zeugenaussagen in Frage zu stellen.
Die Angeklagte sitzt seit ihrer Festnahme in einer Berliner Wohnung in Untersuchungshaft im Frauengefängnis in Vechta. In dem nun fortgesetzten Prozess wird die Rolle von Klette und ihren Komplizen weiter untersucht.
Die Verhandlungsberichte zur Rote Armee Fraktion und deren Verbrechen sind nicht nur geschichtlich von Bedeutung, sondern werfen auch aktuelle Fragen zum Umgang mit Terrorismus auf. Der Prozess und die damit verbundenen Zeitzeugenaussagen tragen zur weiteren Aufklärung der Geschehnisse der 1990er Jahre bei.
Quelle: WDR, dpa
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