Die ehemalige Model und Kickbox-Weltmeisterin Hanna Hansen wird in Bielefeld für islamistische Ideologie werben.

Radikale Influencerin Hanna Hansen plant Auftritt in Bielefeld

Die islamistische Influencerin Hanna Hansen, mit bürgerlichem Namen Viktoria Stadtlander, hat sich in der Szene als aktive Protagonistin etabliert. Sie hat mehr als 200.000 Follower auf Social-Media-Plattformen wie Instagram und TikTok und nutzt diese Reichweite, um eine islamistische Weltanschauung zu propagieren und für salafistische Veranstaltungen zu werben.

Am 13. September 2025 wird sie bei einer Veranstaltung der Organisation „Islamic Power“ in Bielefeld auftreten. Dies geht aus einer Mitteilung der Organisation hervor. Der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen hat auf Anfrage des WDR bestätigt, dass man in engem Austausch mit den örtlichen Polizeibehörden steht, um die Situation zu beobachten.

Hanna Hansen, die in Herford geboren wurde und heute in Köln lebt, hat zuvor als Model, DJane und Kickbox-Weltmeisterin Karriere gemacht. Sie wurde 2004 als Zweitplatzierte von Miss Germany ausgezeichnet und hatte Aufträge auf internationalen Laufstegen. Ihre Karriere im Kickboxen musste sie 2022 aufgrund einer Augenverletzung beenden. Der Name Hanna Hansen stammt aus ihrer Zeit als DJ.

Sie konvertierte 2021 zum Islam. Laut dem Journalisten und Islamismus-Experten Eren Güvercin gab es zu Beginn ihrer Karriere keine Anzeichen für eine Verbindung zum Islamismus. Dies änderte sich jedoch, als sie in der salafistischen Szene zunehmend aktiv wurde. Verbindungen zu bekannten salafistischen Akteuren wie Pierre Vogel und Sven Lau haben ihren Wandel und ihre Sichtweise beeinflusst.

Hansen spricht in ihren Videos eine junge Zielgruppe direkt an und präsentiert den Salafismus als attraktiven Lebensstil. Der bayerische Verfassungsschutz äußert sich besorgt über die Art und Weise, wie ihre Inhalte wahrgenommen werden, da sie häufig als unproblematisch erscheinen. Dies stellt eine Herausforderung für die Gesellschaft dar, da die Themen ihrer Videos junge Menschen ansprechen können, die nach Identität suchen.

Die Politik ist alarmiert. Christina Kampmann, die innenpolitische Sprecherin der SPD, fordert ein Verbot solcher Veranstaltungen und ein verstärktes polizeiliches Vorgehen, um die Versammlung zu unterbinden.

Experte Güvercin weist zudem darauf hin, dass neben politischen Maßnahmen auch identitätsstiftende Angebote aus der muslimischen Community notwendig sind, um Jugendliche zu stärken und sie somit vor extremistischen Ideologien zu schützen.

Quelle: WDR