Die Schufa meldet einen Rekord bei Ratenkrediten. Doch was bedeutet das für die Verbraucher in NRW?
Die Schufa hat für das Jahr 2024 einen Rekord bei Ratenkrediten vermeldet: Über zehn Millionen neue Ratenkredite wurden abgeschlossen. Besonders junge Menschen zwischen 18 und 34 Jahren sowie Personen zwischen 35 und 44 Jahren nehmen häufig Kredite bis zu 1.000 Euro auf. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob Ratenkäufe eine nützliche Lösung oder eine potenzielle Schuldenfalle darstellen.
Ein Grund für den Anstieg sind die sogenannten ‚Buy-now-Pay-later‘-Angebote beim Online-Shopping. Verbraucher können Produkte bestellen, ohne sofort zu zahlen, und den Betrag in Raten über mehrere Monate oder Jahre begleichen. Angebote von großen Zahlungsdienstleistern wie Klarna oder PayPal ermöglichen dies ohne sofortige Bonitätsprüfung, solange der Betrag unter 200 Euro liegt. Dies kann praktisch sein, birgt jedoch Risiken, da die Nutzer den Überblick über ihre laufenden Zahlungsverpflichtungen verlieren könnten.
Zusätzlich bieten viele Bezahldienste die Möglichkeit, innerhalb von 14 oder 30 Tagen zu zahlen. Eine Umfrage der Schufa aus diesem Jahr zeigt, dass jeder dritte Verbraucher bereits einmal die Zahlungsfrist bei diesen Angeboten versäumt hat. Besonders häufig sind junge Menschen betroffen. Die Folge sind oft Zinsen und zusätzliche Kosten, die den Kaufpreis erhöhen.
Wirtschaftspsychologin Prof. Dr. Julia Pitters von der Internationalen Hochschule warnt: Die Vielzahl der Angebote kann dazu führen, dass auch Verbraucher zugreifen, die sich eine solche Zahlung eigentlich nicht leisten können. Um Angehörige von Risikogruppen zu schützen, plant die Europäische Union eine Verschärfung der Regeln für Ratenkredite, auf die die Bundesregierung reagiert. Zukünftig soll auch für Beträge unter 200 Euro eine Bonitätsprüfung verpflichtend sein. Der genaue Zeitrahmen für die Umsetzung ist noch unklar.
Für eine informierte Kaufentscheidung ist es wichtig, die Vor- und Nachteile dieser Zahlungsoptionen sorgfältig abzuwägen und mögliche finanzielle Risiken im Blick zu behalten.
Quelle: WDR
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