VRS und AVV wollen den Rheinland-Tarif einführen. Pro Bahn warnt vor hohen Preiserhöhungen und dem Wegfall der Kurzstreckentickets.
Die Verkehrsverbünde Rhein-Sieg (VRS) und Aachen (AVV) planen für Mitte nächsten Jahres die Einführung eines gemeinsamen Rheinland-Tarifs, der nur noch drei Preisstufen vorsieht. Diese umfassen eine Preisstufe für Fahrten innerhalb einer Stadt oder Gemeinde, eine zweite für Fahrten in Nachbarstädte und -gemeinden sowie die dritte Stufe für das gesamte Rheinland. Die bisherige Kurzstrecke soll abgeschafft werden.
Der Fahrgastverband Pro Bahn äußert sich kritisch zu den geplanten Änderungen, da er befürchtet, dass die neuen Preisstufen zu Ungerechtigkeiten und erheblichen Preisanstiegen führen werden. Besonders betroffen seien Gelegenheitsnutzer, die bislang von günstigeren Fahrpreisen profitiert hätten. Ein Beispiel: Der Preis für eine Fahrt im Kölner Stadtgebiet könnte von derzeit 2,70 Euro auf 4 Euro steigen. Fahrten in benachbarte Städte wie Bergisch Gladbach und Leverkusen könnten sich von 5 Euro auf rund 10 Euro verdoppeln.
Zusätzlich zu den Preissteigerungen sollen auch beliebte Tarife gestrichen werden. Im VRS betrifft dies die Kurzstrecken in Köln, Bonn und Leverkusen sowie im AVV die City-Tarife in Städten wie Aachen, Düren und Eschweiler sowie die Kreis-Tickets in Heinsberg und Düren.
Der als Alternative angepriesene eezy-Tarif könnte für viele Gelegenheitsnutzer unpraktisch sein, da dieser Tarif nur mit einem Smartphone und entsprechender App funktioniert. Dies könnte insbesondere ältere Menschen und Schüler, die unter 18 Jahre alt sind, ausschließen.
Im Moment gibt das VRS an, dass lediglich 10 Prozent der Fahrgäste ohne das Deutschlandticket oder die eezy-App reisen. 90 Prozent der Kunden seien somit nicht direkt von der Tarifreform betroffen. Das Ziel dieser Reform ist es, das Tarifangebot zu vereinfachen und die Nutzung des Deutschlandtickets zu stärken.
Ein Sprecher des VRS wies darauf hin, dass die vom Fahrgastverband veröffentlichten Zahlen nicht dem aktuellen Stand entsprächen. Der endgültige Beschluss über den Rheinland-Tarif soll im Dezember getroffen werden.
Quelle: WDR
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