Im Bergkamener Cold-Case um Josef Milata wurde nun ein 57-Jähriger verurteilt. Der Mord ereignete sich vor fast 40 Jahren.

Fast vier Jahrzehnte nach dem Mord an Josef Milata hat das Landgericht Dortmund ein Urteil in dem Cold-Case gesprochen. Ein 57-jähriger Mann wurde zu acht Jahren Haft verurteilt, obwohl er die Tat bis zuletzt bestritten hat. Zum Tatzeitpunkt war der Angeklagte erst 18 Jahre alt, weshalb er nach Jugendstrafrecht verurteilt wurde.

Der Mann steht in Verdacht, im Jahr 1986 zusammen mit einem noch unbekannten Komplizen den Rentner in seiner Wohnung umgebracht zu haben. Das Motiv für die Tat sei Habgier gewesen, so die Sprecherin des Landgerichts Dortmund, Nesrin Öcal. Obwohl die genauen Tatumstände nicht vollständig rekonstruiert werden konnten, überzeugte die Beweislage das Gericht, dass der Angeklagte in beiden möglichen Szenarien des Mordes schuldig war.

Josef Milata wurde in seiner Wohnung erstochen und erdrosselt aufgefunden. Sein Pflegesohn, der Bernd heißt und nicht seinen vollen Namen nennen möchte, fand ihn in der Küche. Er berichtete, dass er mit dem Ereignis selbst klar kommen musste und damals keine seelsorgerische Unterstützung erhielt. Er war bei der Urteilsverkündung anwesend und hatte nicht damit gerechnet, dass der Fall jemals aufgeklärt würde.

Das Gericht geht davon aus, dass noch ein zweiter Täter beteiligt war, da entsprechende DNA-Spuren am Tatort gesichert wurden. Diese DNA gehörte dem verurteilten Mann, doch der Mord blieb viele Jahre als Cold-Case ungelöst. Vor zwei Jahren wurde der Fall von der Dortmunder Staatsanwaltschaft neu aufgerollt, was zur Anklage führte. Das Urteil in diesem Mordfall ist noch nicht rechtskräftig.

Quelle: WDR