Die Gewerkschaft Verdi erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen die Sicherheitsvorkehrungen auf der Gamescom in Köln.
Die Gewerkschaft Verdi hat der Kölnmesse vorgeworfen, das Sicherheitspersonal für die Computerspielemesse Gamescom im Vorfeld unzureichend überprüft zu haben. Bei einer Kontrolle des Zolls wurden massive Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen festgestellt.
Während einer groß angelegten Überprüfung am Mittwoch ergaben sich bei etwa einem Drittel der Sicherheitskräfte Hinweise auf Schwarzarbeit oder Sozialhilfebetrug. Viele der eingesetzten Sicherheitsmitarbeiter konnten nicht nachweisen, dass sie über die erforderlichen Dokumente, wie Dienstausweise oder Bewacher-Identifikationsnummern, verfügen.
Özay Tarim, Sicherheitsexperte von Verdi, kritisierte die unzureichende Dokumentation und Kontrolle der Sicherheitskräfte. „Ohne die entsprechenden Ausweise dürfen Sicherheitskräfte nicht eingesetzt werden. Diese Dokumente sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Personen die erforderlichen Prüfungen durchlaufen haben und für die Sicherheit der Veranstaltung geeignet sind. Wie kann in diesem Fall für die Sicherheit der Besucher gesorgt werden?“
Auf Anfrage des WDR erklärte die Kölnmesse, dass die Prüfungen der gesetzlichen Voraussetzungen stichprobenartig erfolgten und mit dem Ordnungsamt abgestimmt seien. „Zur Prüfung von Führungszeugnissen sind wir nicht befugt“, hieß es weiter. Trotz dieser Stellungnahme fand der Zoll bei der Überprüfung von 150 Sicherheitsleuten in jedem dritten Fall Hinweise auf ernsthafte Verstöße. Darunter befand sich auch ein Minderjähriger, der als Sicherheitskraft tätig war, was gegen die gesetzlichen Bestimmungen verstößt.
Verdi wies darauf hin, dass ähnliche Probleme bereits in den vergangenen Jahren bei der Gamescom aufgedeckt worden seien. „Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Kontrollen nicht ausreichen“, so Tarim. Um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten, sei es unerlässlich, dass nur registrierte und qualifizierte Sicherheitsleute eingesetzt werden.
Die Kölnmesse gab an, dass alle vom Zoll kontrollierten Sicherheitskräfte, mit Ausnahme eines Mitarbeiters, weiterhin im Einsatz seien. Sollte sich herausstellen, dass viele der kontrollierten Mitarbeiter keine gültigen Dokumente besitzen, wäre dies ein Verstoß gegen die bundesweiten Vorschriften für das Bewachungsgewerbe.
Diese Vorgänge werfen ernsthafte Fragen bezüglich der Sicherheit auf der Gamescom auf und könnten das Vertrauen der Besucher in die Sicherheitsvorkehrungen erschüttern.
Quelle: WDR
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