Zürichs Vier-Säulen-Modell in der Drogenpolitik wird international zum Vorbild – auch für deutsche Städte.
Die Stadt Zürich hat am 5. Februar 2025 ihre aktuelle Drogenpolitik vorgestellt und warnt dabei vor neuen Herausforderungen durch Fentanyl. Das bewährte Vier-Säulen-Modell, das seit 30 Jahren internationale Anerkennung findet, bleibt weiterhin die Grundlage der städtischen Strategie.
Der Zürcher Stadtrat präsentierte in einer Medienkonferenz seine vorausschauende Drogenpolitik für die kommenden Jahre. Dabei steht das Vier-Säulen-Modell weiterhin im Zentrum der Strategie. Gleichzeitig warnt die Stadt vor einer neuen Drogenbedrohung durch Fentanyl, das erstmals in Zürich nachgewiesen wurde.
Das Zürcher Modell basiert auf vier Säulen: Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression. Täglich nutzen Abhängige die städtischen Angebote, darunter Konsumräume, in denen mitgebrachte Drogen unter hygienischen Bedingungen konsumiert werden können. Diese Herangehensweise hat sich seit der Letten-Räumung 1995 als erfolgreich erwiesen.
Die Wende in der Zürcher Drogenpolitik begann vor über 30 Jahren. Vor 20 Jahren wurde die offene Drogenszene am Platzspitz geräumt. Über ein Jahrzehnt lang hatte sich die Stadt vergeblich bemüht, dem Drogenkonsum mit Verboten und Verfolgung entgegenzutreten. Die Abkehr von der reinen Repressionspolitik markierte den Beginn eines international beachteten Erfolgsmodells.
Das Zürcher Modell findet zunehmend Beachtung in deutschen Großstädten. Frankfurt etablierte zusammen mit Zürich eine neue Drogenpolitik und eröffnete Konsumräume. Seit der Crack-Krise blickt Frankfurt verstärkt nach Zürich als Vorbild, nachdem das eigene Modell lange als fortschrittlich galt. Die Erfahrungen aus der Schweiz könnten auch für NRW-Städte wie Köln, Düsseldorf oder Dortmund relevant werden, die mit ähnlichen Herausforderungen kämpfen.
Trotz der Erfolge steht die Zürcher Drogenpolitik vor neuen Herausforderungen. Die Warnung vor Fentanyl zeigt, dass sich der Drogenmarkt ständig verändert. Die Drogenpolitik bleibt ein Balanceakt, bei dem die bewährten Ansätze kontinuierlich an neue Entwicklungen angepasst werden müssen. Für deutsche Städte bedeutet dies, dass nicht nur bestehende Konzepte übernommen, sondern auch präventiv auf neue Substanzen reagiert werden muss.
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