Zum Hauptinhalt springen

Teilen:

Leisure Sickness: Wieso wir im Urlaub oft krank werden

Es ist echt verzwickt: monatelang auf den Urlaub freuen. Dann ist es so weit und wir relaxen mit Schnupfen am Strand. Woran das liegt, lest ihr hier!

ANTENNE NRW ANTENNE NRW GmbH & Co. KG
Philip Dulian/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Philip Dulian/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Wahrscheinlich hatte jeder von uns schon einmal die Situation: das ganze Jahr über fühlen wir uns relativ fit und wenn der lang ersehnte Jahresurlaub näher kommt, steigt die Vorfreude. Dann kommt der Urlaub und obendrauf: Nase dicht, Halsschmerzen und Fieber. In der Wissenschaft wird das "Leisure Sickness" genannt - auf Deutsch übersetzt: "Freizeitkrankheit".

Stress ist schuld!

Wenn wir über einen längeren Zeitraum gestresst sind, schütten wir mehr vom Stresshormon Kortisol aus. Und das schwächt unser Immunsystem aus. Denn Nerven- und Immunsystem sind eng miteinander verbunden,
Unser Abwehrsystem reagiert zwar auch bei Stress auf eine Infektion, aber die Reaktion kommt verzögert. Krankheitsanzeichen treten also erst dann auf, wenn der Stress abnimmt und der Kortisolspiegel sinkt. Und das passiert oft meistens genau dann, wenn der Urlaub beginnt.

Wer besonders viel und lange Stress hat, verbraucht auch mehr vom Botenstoff Noradrenalin, als neu gebildet wird. Das führt dazu, dass das Nervensystem nicht mehr in Balance mit dem Immunsystem ist und wir fühlen uns antriebslos, sind gereizt und dauerhaft müde. 

Freizeitkrankheit liegt an der Evolution

Auch Menschen in der Steinzeit hatten die sogenannte Freizeitkrankheit. Und das aus gutem Grund: wenn akute Gefahr drohte, mussten sie flucht- und kampfbereit sein. Damit die ganze Power im Körper in die Abwehr geht, wurden andere Funktionen wie das Immunsystem heruntergefahren. Erst wenn die Bedrohung überwunden war, ist die Erkältung ausgebrochen. 

Mit der Entspannung im Alltag nicht erst im Urlaub anfangen

Damit es gar nicht erst zur Freizeitkrankheit kommt, dürfen wir uns im Alltag immer wieder kleine Ruhepausen gönnen. Zum Beispiel an der frischen Luft.

Hier noch weitere Tipps: 

  • Wenn wir uns auf die Atmung konzentrieren, kann das Stress senken! Dafür fünf bis sechs Mal tief Ein- und Ausatmen
  • Aus tiefster Seele gähnen! Wir atmen damit eine größere Menge verbrauchte Luft aus und lösten Verspannungen im Kopf, Kiefer und Nacken
  • Regelmäßig an der frischen Luft bewegen, z.B. beim Sport und bei einem Spaziergang
  • Wenn wir genug schlafen, fühlen wir uns ausgeglichener und das wiederum reduziert Stress