Winterreifen: Wann ist es Zeit für den Reifenwechsel?

In Deutschland gibt es keine generelle Winterreifenpflicht, sondern eine situative, erklärt der ADAC. Das bedeutet, dass ihr bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis oder Schneeglätte verpflichtet seid, Winterreifen zu nutzen. Die oft zitierte Faustregel "von O bis O" (Oktober bis Ostern) ist ein guter Anhaltspunkt, aber rechtlich nicht bindend.

Aktuelle Winterreifen erkennt ihr am Alpine-Symbol, einem Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Ältere Reifen mit der Kennzeichnung M+S (Matsch und Ganzjahresreifen im Winter ausreichend?Schnee) sind bis Ende September 2024 auch noch zulässig, sofern sie vor dem 31. Dezember 2017 produziert wurden.

Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 Millimeter. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt der ADAC jedoch eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern.

Fahrt ihr bei winterlichen Bedingungen ohne Winterreifen, droht ein Bußgeld von 60 Euro. Kommt es zu Behinderungen, kann das Bußgeld auf 80 Euro steigen, zuzüglich eines Punktes in Flensburg. Verursacht ihr bei winterlichen Bedingungen einen Unfall mit Sommerreifen, kann das zu erheblichen Kürzungen bei der Kaskoversicherung führen. Auch ein Mitverschulden kann euch angelastet werden.

Bestimmte Fahrzeuge wie Motorräder oder landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge sind von der Winterreifenpflicht ausgenommen. Für diese Fahrzeuge gelten spezielle Regelungen. Autovermietungen müssen sicherstellen, dass ihre Fahrzeuge bei winterlichen Bedingungen mit Winterreifen ausgestattet sind. Andernfalls könnt ihr die Übernahme des Fahrzeugs verweigern.

Ganzjahresreifen gelten als Winterreifen, wenn sie das Alpine-Symbol oder die M+S-Kennzeichnung tragen. Ohne diese Kennzeichnungen sind sie als Sommerreifen einzustufen.