Im Kölner Norden bleiben zwei Jugendpflege-Stellen unbesetzt. Politische Forderungen nach Personalwechseln stoßen auf Widerstand.
Aufgrund von Sparmaßnahmen sollen zwei Jugendpflege-Stellen im Kölner Norden für ein Jahr unbesetzt bleiben. Diese Entscheidung stößt auf Widerstand bei den Politikern vor Ort, die die Bedeutung der Jugendpflege betonen.
Die Jugendpflege hat in den Kölner Stadtbezirken eine zentrale Funktion und agiert als Verbindung zwischen der Verwaltung und den Trägern, die Jugendzentren und andere Institutionen betreiben. Jeder Bezirk hatte bisher seine eigene Jugendpflege, jedoch könnten diese Strukturen durch die Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen bedroht werden. Der Verwaltungsvorstand hat entschieden, dass freiwerdende Stellen nur dann wieder besetzt werden, wenn sie für die Daseinsvorsorge oder die Funktionsfähigkeit der Verwaltung notwendig sind. Die Jugendpflege wurde in die niedrigste Kategorie eingestuft, was bedeutet, dass solche Stellen für ein Jahr nicht nachbesetzt werden.
Im Kölner Norden stehen beide Jugendpfleger gleichzeitig vor dem Ruhestand. Martina Zuber-Goljuie in Chorweiler und Thomas Berner in Nippes scheiden nach langen Dienstjahren im August aus. Während der Vakanz sollen Jugendpfleger aus anderen Bezirken als Vertretung fungieren, um die Kommunikation mit den örtlichen Akteuren aufrechtzuerhalten.
Den politischen Gremien der Bezirke reicht diese Lösung jedoch nicht aus. Die Bezirksvertretungen in Chorweiler und Nippes haben Anträge gestellt, которые die volle Neubesetzung der Stellen fordern. „Für uns ist die Jugendpflege ein systemrelevanter Bereich“, erklärte Inan Gökpinar, der SPD-Fraktionsvorsitzende in der BV Chorweiler, und begründete damit den Dringlichkeitsantrag zur Stellenbesetzung. Auch die Fraktionen von Grünen, SPD und Gut/Klimafreunde in Nippes schlossen sich dieser Forderung an.
Die Antragsteller befürchten, dass ohne die Jugendpflege wichtige Strukturen der Jugendarbeit gefährdet sind, da diese als Netzwerkarbeit fungiert und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren ermöglicht. Besonders in Chorweiler, wo viele sozial benachteiligte Familien leben, ist die Koordination in der Jugendarbeit von essenzieller Bedeutung. Gökpinar wies darauf hin, dass er selbst als Jugendlicher von Jugendzentren profitierte und die Notwendigkeit solcher Einrichtungen unterstrich.
Die Verwaltung versicherte, dass eine Zusammenlegung der Stellen nicht geplant sei. Zudem prüft eine Härtefallkommission derzeit, ob die beiden Stellen früher wieder besetzt werden können. Ein Ergebnis steht jedoch noch aus.
Quelle: Rundschau Online
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