17 neue Stolpersteine in Lüdenscheid verlegt – Gedenken an NS-Opfer im Stadtgebiet
In Lüdenscheid wurden heute 17 neue Stolpersteine verlegt, um an Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Die Verlegung fand von 9 bis 13 Uhr im Stadtgebiet statt und wurde vom Verein Gedenkzellen Altes Rathaus koordiniert. Die Messingplatten im Boden sollen die Erinnerung an verfolgte und ermordete Menschen aus Lüdenscheid wachhalten.
Die Stolpersteinverlegung begann um 9 Uhr an der Alten Wache, wie der Verein Gedenkzellen Altes Rathaus mitteilte. Im Laufe des Vormittags wurden an verschiedenen Orten im Stadtgebiet insgesamt 17 neue Gedenksteine in den Boden eingelassen. Die städtische Adolf-Reichwein-Gesamtschule beteiligte sich an einer bewegenden Verlegung in der Bahnhofstraße 32.
Die neuen Stolpersteine erinnern an unterschiedliche Opfergruppen des NS-Regimes. Bereits gestern fand ein Vortrag zur Vorbereitung der heutigen Verlegung statt. Im Vorfeld hatte es laut stolpersteine-homosexuelle.de vom 27. September bis 9. November eine Ausstellung zum Paragraphen 175 mit umfangreichem Begleitprogramm in Lüdenscheid gegeben, die sich mit der Verfolgung Homosexueller beschäftigte.
Stolpersteine sind zehn mal zehn Zentimeter große Messingplatten, die vor den letzten frei gewählten Wohnorten von NS-Opfern in den Gehweg eingelassen werden. Der Kölner Künstler Gunter Demnig initiierte das Projekt 1992. Mittlerweile liegen in über 1.200 deutschen Kommunen und in 21 europäischen Ländern mehr als 100.000 Stolpersteine.
In Nordrhein-Westfalen gibt es bereits mehrere tausend Stolpersteine. Die heutige Verlegung in Lüdenscheid reiht sich in die kontinuierliche Erinnerungsarbeit vieler NRW-Städte ein. Die Gedenksteine im öffentlichen Raum ermöglichen eine dezentrale Form des Erinnerns direkt im Alltag der Menschen.
Der Verein Gedenkzellen Altes Rathaus Lüdenscheid koordiniert regelmäßig solche Gedenkaktionen. Die Stolpersteine sind Teil einer breiten Erinnerungskultur in der Stadt, die durch Ausstellungen, Vorträge und pädagogische Programme ergänzt wird. Sie mahnen gegen das Vergessen und sensibilisieren für aktuelle Formen von Diskriminierung.
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