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AKW Hamm-Uentrop: Betreiber insolvent – Milliardenkosten drohen
25. September 2025

AKW Hamm-Uentrop: Betreiber HKG meldet Insolvenz an – Rückbaukosten von über einer Milliarde Euro drohen dem Steuerzahler.

Der Betreiber des stillgelegten Atomkraftwerks Hamm-Uentrop in NRW, die Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH (HKG), hat Insolvenz angemeldet. Die Kosten für den Rückbau des seit 1989 abgeschalteten Reaktors könnten auf über eine Milliarde Euro steigen – und müssen nun voraussichtlich vom Steuerzahler getragen werden.

Worum es geht

Die Hochtemperatur-Kernkraftwerk GmbH (HKG) steht vor der Insolvenz, wie mehrere Quellen berichten. Der Thorium-Hochtemperaturreaktor THTR-300 in Hamm-Uentrop war nur von 1985 bis 1989 in Betrieb und gilt als eines der größten Technik-Debakel der deutschen Atomgeschichte. Nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten über die Finanzierung des Rückbaus sieht sich die Betreibergesellschaft nun zahlungsunfähig.

Die wichtigsten Fakten zum Rückbau

Die Kosten für den Abriss des Reaktors werden offiziell bei rund 750 Millionen Euro veranschlagt, könnten aber problemlos die Milliarden-Euro-Grenze überschreiten. Eine alte Schätzung bezifferte die Kosten auf 350 Millionen Euro, doch diese Summe gilt als längst überholt. Laut Wikipedia kostete der THTR-300 bereits 2,05 Milliarden Euro im Bau und sollte bis 2009 weitere 425 Millionen Euro an Stilllegungs- und Folgekosten verursachen.

Hintergrund der Insolvenz

Ein entscheidender Faktor für die Insolvenz war ein Rechtsstreit über die Finanzierung. Das Landgericht hatte nach einer mündlichen Verhandlung im Juli 2024 erklärt, im Rahmenvertrag keinen Hebel für die HKG erkennen zu können. Die Berufung wurde im Juni 2025 vom Oberlandesgericht Düsseldorf abgewiesen, wodurch die HKG ihre finanzielle Grundlage verlor.

Einordnung für Nordrhein-Westfalen

Das seit 1989 abgeschaltete Atomkraftwerk entwickelt sich zu einer kostenträchtigen Altlast für die öffentliche Hand. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur fordert, dass der Bund die Kosten übernehmen soll. Das Land Nordrhein-Westfalen sieht sich nun in einer schwierigen Lage, da ohne funktionsfähige Betreibergesellschaft der sichere Rückbau der Anlage gefährdet ist.

Ausblick

Mit der Insolvenz der HKG steht fest: Die Milliardenkosten für den Rückbau des gescheiterten Reaktorprojekts werden voraussichtlich beim Steuerzahler landen. Der Fall zeigt exemplarisch die langfristigen finanziellen Risiken der Atomenergie, wenn private Betreiber ihrer Verantwortung nicht mehr nachkommen können. Wer letztendlich welchen Anteil der Kosten trägt – ob Bund oder Land NRW – muss noch politisch ausgehandelt werden.

Quellen

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