In Köln streiken Lieferando-Mitarbeiter gegen Jobabbau und fordern bessere Arbeitsbedingungen.
Die Beschäftigten von Lieferando in Köln, Bonn und Leverkusen haben angekündigt, zwei Tage lang zu streiken. Der Protest begann heute in Köln und verfolgt das Ziel, auf den geplanten Jobabbau aufmerksam zu machen.
Die Sorgen unter den Fahrern, auch als „Rider“ bekannt, sind groß. Im Juli gab das Unternehmen bekannt, ab Ende dieses Jahres 2.000 Arbeitsplätze abzubauen. Diese Reduzierung betrifft unter anderem auch Leverkusen. Statt eigenen Fahrern sollen zunehmend Subunternehmen die Auslieferungen übernehmen.
Die Gewerkschaft NGG äußert Bedenken, dass dies nur der Anfang sein könnte. Angesichts der aktuellen Entwicklungen in den Märkten anderer Länder, wie Österreich und Frankreich, wird befürchtet, dass ähnliche Praktiken auch in Deutschland eingeführt werden könnten. Marc Kissinger, Geschäftsführer der NGG Köln, weist darauf hin, dass in Österreich Lieferando keinerlei eigene Beschäftigte mehr hat, während das Unternehmen dort dennoch Marktführer ist.
Lieferando widerspricht diesen Bedenken und betont, dass der Anteil der Mitarbeitenden von Subunternehmen auf absehbare Zeit lediglich fünf Prozent betragen werde. Die Mehrheit der Bestellungen solle weiterhin durch eigene Fahrer ausgeliefert werden, so eine schriftliche Mitteilung des Unternehmens.
Die Forderungen der Gewerkschaft stehen aufgrund der aktuellen Situation fast in den Hintergrund. Die NGG strebt einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde, einen sechswöchigen Urlaub, ein 13. Gehalt sowie Wochenend- und Nachtzuschläge an. Ein wichtiger Punkt ist auch der Wunsch nach einem Sozialtarifvertrag, den das Unternehmen bislang abgelehnt hat.
Von Seiten Lieferandos wird betont, dass ein spezieller Tarifvertrag im gegenwärtigen Marktumfeld unrealistisch sei. Man müsse sich gegen die Konkurrenz von Drittanbietern behaupten.
Am Mittwoch plant ein Demonstrationszug durch die Kölner Innenstadt, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Die Mitarbeiter fordern bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag und setzen sich zudem für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze ein. Das Unternehmen geht nicht von Einschränkungen während des Streiks aus, da die meisten Bestellungen ohnehin durch eigene Restaurantfahrer ausgeliefert werden.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie die Situation im Bereich der Essenslieferdienste sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Unternehmen herausfordernd bleibt.
Quelle: WDR
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