Eine belgische Aktion zur Organspende nutzt Gaming, um Aufklärung zu fördern und nutzt Minecraft als Anreiz.
Eine neue Kampagne zur Organspende aus Belgien, initiiert von einer Nichtregierungsorganisation (NGO), spricht gezielt die Gaming-Community an. Unter dem Titel „Virtual Donors“ können Spieler, die sich im nationalen Organspenderegister eintragen, exklusive Funktionen in beliebten Videospielen wie Minecraft, Fortnite und Baldur’s Gate freischalten.
Diese Belohnung umfasst unter anderem die Möglichkeit, dass mehrere Freunde des Spielers ein zusätzliches Leben erhalten können. Dies symbolisiert die Anzahl der Menschen, die ein einzelner Organspender potenziell retten kann. Diese kreative Strategie soll das oftmals schwierige Thema der Organspende auf spielerische Weise ansprechen.
Deutschland hat im Bereich Organspenden eine der niedrigsten Raten in Europa. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation gab es 2024 lediglich 953 Organspenden nach dem Tod, während über 8.100 Patienten auf Wartelisten stehen. Im Vergleich dazu spenden in Belgien etwa 36 Personen pro eine Million Einwohner.
In Deutschland ist die rechtliche Situation bezüglich Organspenden komplex. Das Transplantationsgesetz verbietet finanzielle Vorteile für Organspender, was bedeutet, dass keine monetären Anreize geschaffen werden dürfen, um zur Organspende zu motivieren. Dennoch könnte eine nicht-monetäre Belohnung, wie etwa eine Spiel-Utility, als Anreiz funktionieren.
Felix Vieth, vom Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, äußert, dass die Behörde an innovativen Ansätzen arbeitet, um das Thema Organspende vor allem bei der jüngeren Zielgruppe zu fördern. Zukünftige Kampagnen könnten auch Influencer und bekannte Persönlichkeiten einbeziehen.
Die aktuelle deutsche Regelung zur Organspende sieht eine Entscheidungslösung vor, bei der jeder explizit seine Zustimmung geben muss, um als Organspender in Betracht gezogen zu werden. Demgegenüber gilt in Belgien eine Widerspruchslösung, was bedeutet, dass grundsätzlich alle Bürger als Spender gelten, es sei denn, sie haben aktiv widersprochen.
Zusammenfassend verdeutlicht die belgische Kampagne das Potenzial, auf kreative Weise sowohl das Bewusstsein für Organspenden zu fördern als auch die Registrierung von Spendern zu erhöhen. Solche Initiativen könnten auch Anregungen für künftige Projekte in Deutschland geben.
Quelle: WDR, afp, dpa
Wir informieren dich regelmäßig über aktuelle Nachrichten, Staus und wichtigen Themen - ohne Dich zu nerven!
Wir schätzen Ihren Beitrag! Wenn Sie Fragen haben, uns Feedback geben oder einfach nur Hallo sagen möchten, steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung. Bitte zögern Sie nicht, uns über das unten angegebenen Kontaktformular zu kontaktieren.